Island Juli / August 2009

Die Vorbereitungen

Die technischen Vorbereitungen vom Syncro könnt ihr hier nachlesen.

 

Navigation:

Wir hatten ein altes Garmin ( PDA ähnlich ) mit einer freien Islandkarte dabei.

Zusätzlich natürlich noch jede Menge Papierkarten, einen Kompass, Reiseführer usw.

 

Die gesamten Vorbereitungen, technisch, so wie in die Materie Island einarbeiten, dauerten fast ein dreiviertel Jahr.

Je näher der Urlaub rückte, desto kürzer wurden die Nächte.

 

Doch dann war es endlich soweit. Wir hatten fast alles geschafft. Die wenigen Kleinigkeiten wollten wir unterwegs erledigen.

Unsere Syncros: Meiner, Dissys, Lothars
Unsere Syncros: Meiner, Dissys, Lothars

Die Route

Die Anfahrt ( Quelle: Google Maps )
Die Anfahrt ( Quelle: Google Maps )
Unsere Route auf Island
Unsere Route auf Island

Fliegender Start

Wir waren 5 Leute auf 3 Busse verteilt, die sich in das Abenteuer stürzten. 

  • Dissy ( mein Bruder ) und Carmen
  • Lothar ( allein )
  • Jan und Ich

Jan musste leider noch einen Tag länger arbeiten. So konnten wir erst am Samstagabend losfahren. Die anderen drei hatten sich schon auf den Weg gemacht. Wir fuhren die ganze Nacht durch und kamen nach fast 1.000km im Morgengrauen am vereinbarten Treffpunkt in Eckernförde an.

Nach ein paar Stunden Schlaf fuhren wir im dreier Konvoi Richtung Hanstholm. Kurz vor unserem Tagesziel verabschiedete sich Lothars Wasserpumpe. Zum Glück hatten wir Ersatz dabei und tauschten die Pumpe am Straßenrand... das fängt ja toll an. Ich nutzte die Zeit meine Frischwasserinstallation fertig zu stellen.

Nach einer Übernachtung auf besagtem Campingplatz, fuhren wir ganz gemütlich Richtung Fähre.

Ab aufs Schiff und dann erst mal ausspannen... die letzten Wochen waren echt hart.

Die Ankunft in einer neuen Welt

Die Überfahrt verlief problemlos und entspannt. So viel habe ich selten in meinem Leben geschlafen.

Dann ENDLICH: Island war in Sicht. Es war wunderschön in den Fjord einzufahren oben lag teilweise noch Schnee.

 

 Wir hatten etwas zu viel Bier dabei und wollten dem Zöllner schon erklären, dass bei uns in Bayern, Bier kein Alkohol sondern Brot ist. Aber der Zollbeamte lachte uns bei der Kontrolle mehr oder weniger aus und fragte was wir mit dem bisschen Bier wollen... "do you leave tomorrow?"den Zweck hatte es erfüllt ;-)

 

JAAAAAAAA es ging los... die ersten Meter auf Island... und erst mal einen super steilen Pass hoch. Wir steuerten einen Campingplatz an. Dort machten wir den Bussen klar, dass jetzt Schluss mit Lustig ist und Pistenbrettern angesagt war.

 

Die ersten Meter auf unbefestigten Straßen

Am 2. Abend probierten wir in einer verlassenen Kiesgrube, in der Hochebene Fossheidi, aus was mit unseren voll bepackten Syncros alles möglich war... erstaunlich was der Bus so alles kann...( wir hatten ja alle keine Erfahrung im Offroaden bzw. Pistenfahren )

Auf dem Weg zum Dettifoss machten wir unsere erste Bekanntschaft mit Wellblech... Aua tut das weh wie es den Bus durchschüttelt. Wir brauchten ein bisschen, bis wir rausgefunden hatten, dass es ab 80km/h viel ruhiger wurde... also war ab jetzt brettern angesagt :-)

Auf einmal tat es einen lauten Knall... als ob ein Reifen geplatzt wäre. Vollbremsung raus und um den Bus. Alles in Ordnung. Hmmm egal weiter und beobachten. Am Abend fanden wir dann den Übeltäter. Eine Dose Feuerzeug Gas ist vor die hintere Heizung gerollt und dort zu heiß geworden... Die hatte es zerrissen.

Da der Dettifoss ziemlich überfüllt war gingen wir weiter zum Selfoss... Diese Ruhe nur das Rauschen vom Wasserfall... Ich bin froh, dass die alle zu faul sind 15 Minuten zu laufen.

Beide Wasserfälle waren atemberaubend... Ich hatte noch NIE solche Wassermassen einen Wasserfall herunterstürzen sehen.

Die rote Erde und der blaue Himmel am Hafragilsfoss war ein krasses Farbspiel.

In Husavik war Lebensmittel und Sprit bunkern angesagt... und Juhuuu endlich ab in den 1. HotPod. Das ist so geil, da kommt einfach warmes Wasser aus dem Boden... Bei so viel warm braucht man ein kaltes Bier. Ok neues Hobby entwickelt... Ab jetzt gibt's in jedem HotPod ein kaltes Bier :-)

 

Wir übernachteten an einem Strand etwas südlich von Husavik, dort gab es ein atemberaubendes Spiel im Himmel. Die Sonne verschwand nur kurz hinter dem Horizont und bei den Wolkenformationen blieb und ständig der Mund offen stehen. Wir mussten uns irgendwann um 03:00 Uhr morgens ins Bett zwingen.

Das Hochland ruft

Heute ging es über den Godafoss zum Müvattn und weiter in das Krafla Gebiet. Überall brodelnder Schlamm, stinkende Smoker und blubberndes Wasser... und direkt daneben Schnee. Ja da kommt sie zum Vorschein, die Insel aus Feuer und Eis. Es gab auch kleine Mondbasen, zumindest sahen diese Gebäude in denen vermutlich die Erdwärme gefördert wird so aus.

Und jetzt... Endlich ab ins Hochland Richtung Askija. Die 1. Furt lies nicht lange auf sich warten... wir waren ja gut vorbereitet... Turbo abkühlen lassen Furt erkunden, dann durch... die war gar nicht wirklich tief.

Doch die Nächste war schon recht tief. Der komplette untere Kühlergrill war im Wasser.

So genug gespielt... weiter durch die atemberaubende Landschaft zum Herdubreidarlindir.

Die Geißeln des Gletschers

Nach einem halben Reparaturtag ( Achsmanschette und Keilriemen ) wollten wir am nächsten Tag auf den Kverkfjöll gehen, ein Gletscher, durch den sich ein geothermales Gebiet geschmolzen hatte...

 

Sorry das wird jetzt ein bisschen länger aber es lohnt sich zu lesen ;-)

Lothar fuhr uns bis zu einer Furt, kurz vor den Eishöhlen, und da wollte er nicht durch... Was auch gut so war, wie sich später herausstellte. Dann machen wir uns eben von weiter links an den Gletscher ran. Dissy Jan und Ich gingen in einer 3er Seilschaft über den Gletscher. Wir kamen an richtig krass tiefen Spalten vorbei. Zwischen denen wir auch teilweise durch mussten. Zudem hatten wir immer wieder Schwierigkeiten mit der Route. Irgendwann kamen wir endlich an einem steilen Schneefeld an. Ab jetzt war die Routenfindung wieder leichter. Wir gingen zügig hoch. Es waren noch 2 Touri Gruppen vor uns... ich glaub das waren jeweils 15-20 Mann an einem Seil. Die kamen ziemlich zeitgleich mit uns oben an. Wir schauten uns die heißen Quellen auf dem Gletscher an... da war wirklich brodelnder Schlamm und kochendes Wasser neben Meter dickem Eis... einfach nur Krass.

Kurz was essen und schnell wieder zurück. Wir wollten vor dem ganzen Trupp am Campingplatz sein, so dass wir noch vor ein Uhr Nachts zum Duschen kommen. Unser Taxi ( Lothar ) war leider auch nicht mehr da, also mussten wir zu Fuß zum Campingplatz zurück. Nach einer ausgiebigen Dusche und einem ordentlichen Abendessen saßen wir beim Bierchen. Die beiden Wandertruppen kamen und kamen nicht.

Irgendwann sahen wir die beiden Führerinnen, total nass, auf uns zukommen. Der Gletscherabfluss mit der Furt, die Lothar heute Morgen nicht befahren, wollte war so angeschwollen das selbst die Guides mit ihrem halbem Monstertruck fast nicht durchgekommen wären... sie wollten auf keinen Fall ein zweites mal durchfahren. Es stand noch ein Reisebus ( Islandversion ) mit ca. 30 - 40 völlig erschöpften Leuten auf der anderen Seite der Furt. Die Guides fragten uns ob wir nicht die Leute über den Gletscher auf die andere Seite des Flusses führen konnten... das mussten wir leider verwerfen weil sie wohl eher keine 2h Wanderung mehr durchgestanden hätten. Sie kannten wohl den Weg über den Gletscher nicht... *g* wir kannten den bis heute Morgen auch nicht ;-).

20 Minuten Später kamen die isländischen Rettungsfahrzeuge... was für Monster... und die Leute wurden, wie wir später erfuhren, Mann für Mann an einem Seil über den Fluss gezogen. Als wir aufbrachen waren immer noch nicht alle da... Ich glaub die machen so schnell keine Gletscherwanderung mehr.

Wir fuhren am Abend noch zum Herdubreid. Ab der Abzweigung von der F88 an den Herdubreid hatten wir richtig viel Spaß... ist das ne geile Strecke.

Die Götterschulter

Urlaub... was ist das?

Genau das: Gestern 10h Gletschertour. Heute nochmal 8h auf den Herdubreid. Was will man sagen... "Schee war's" auf gut Allgäuerisch ausgedrückt. Wir hatten super klares Wetter und einen wahnsinnig schönen Blick... Ich würde fast sagen man konnte im Norden und im Süden das Meer erahnen. Die Flanken sind so steil, dass wir uns am Anfang gar nicht getraut haben auf den Schneefeldern abzurutschen, sondern sind Schritt für Schritt mit den Steigeisen wieder in der Aufstiegsspur abgestiegen... irgendwann war es ein Bisschen flacher und dann war "Skifahren" angesagt YEEEAAAHHHH.

Und das Coolste. Wir mussten jetzt diesen tollen Trial von gestern Abend mit den Bussen wieder zurück.

Am Campingplatz von der Askija haben wir erst mal einen "Anschiss" von der Rangerin bekommen. Wir hätten nicht am Herdubreid hinten übernachten dürfen! Naja Anschiss kann man's jetzt auch nicht wirklich nennen...

Und jetzt gab's für jeden die wohlverdiente RIESEN Portion Spaghetti.

Wenn's kommt dann aber dicke

Nach einem schönen Vormittag in der Askija, sollte die Nächste Etappe über die F910 Richtung Tungnafellsjökull gehen. Jaaaa endlich Sand. Ich wollte schon immer mal im Sand fahren. Soweit lief bei mir alles gut. Obwohl ich für Sand am schwächsten motorisiert war ( JX mit LLK ), beide anderen hatten einen AAZ, hatte ich keine Probleme. Allerdings musste der kleine ordentlich arbeiten.

An der ersten Steigung, Dissy und ich waren schon oben, quäkte es aus der Funke, dass Lothar seinen Bus versenkt hat. Nach ein paar versuchen stellten wir fest, dass seine Visco es wohl hinter sich hat. Auf die Vorderachse wurde keine Antriebskraft übertragen. Wir versuchten ihn zuerst einzeln und später mit den beiden anderen Bussen gleichzeitig hochzuziehen... aber das wollte einfach nicht klappen. Also Lothars Bus komplett ausladen das Gewicht auf die anderen beiden verteilen, zurück Richtung Askija und weiter zum Müvattn.

Kurz vor der Rangerstation Herdubreidarlindir hatte Dissy auf einmal ziemlich heftige Vibrationen, aber wir fanden nichts.

Vor der nächsten Furt, wollte er, weil es echt richtig krass war, nicht mehr weiterfahren.

Wir suchten und suchten, irgendwann sahen wir, dass sich das Öleinfüllrohr und der Unterfahrschutz berührten. Im Öleinfüllrohr war schon eine richtige Beule. Oh da hat es wohl den Unterfahrschutz verbogen... nee kann nicht sein... Nachdem die Hammeraktion am Unterfahrschutz überhaupt nichts gebracht hatte, haben wir eigentlich schon aufgegeben und wollten den Unterfahrschutz ins Auto legen. Doch da fiel uns auf einmal auf, dass zwischen rechtem Motorträger und Motor ein Spalt war, der Träger wurde nur noch von einer lockeren Schraube gehalten. Die anderen beiden waren bereits abgebrochen. Der Motor hatte sich schon ein gutes Stück abgesenkt... es war also nicht der Unterfahrschutz zu weit oben, sondern der Motor zu weit unten. Insgesamt brauchten wir über 2h bis die abgebrochenen Schrauben draußen und alles wieder zusammengebaut war. Wir hatten glücklicherweise eine halbe Werkstatt dabei :-). Um halb 4 Uhr morgens kurz vor dem Müvattn ging mir auf Grund von Spritmangel der Motor aus. Ich hab es mit dem Restschwung noch genau bis zur Zapfsäule geschafft. Uff wenigstens ist das gut gegangen. Was für ein Tag...

Askija Panorama
Askija Panorama

Ein normaler Stadt Tag

In Akureyri wollten wir bei einem VW Händler eine Visco auftreiben, damit Lothar sein Allrad wieder funktioniert... wer hätte es gedacht? Keine Chance! Aber wir durften uns immerhin nach einigem hin und her eine Visco aus Deutschland dorthin schicken lassen. Nach einem ganz normalem Stadt Tag tauschten wir am Abend auf dem Campingplatz mit einem Isländer noch Bier aus und Quatschten ein bisschen...

Lothars Zündschloss war auch noch hinüber. Wir bastelten mit ein paar Kabeln und Schaltern ein kleines Provisorium.

Heißes Wasser am Nordatlantik

Wir fanden einen super HotPod, an dem man direkt übernachten konnte. Es gab da doch ein neues Hobby dem wir nachgehen mussten. Diesmal war der HotPod ca. 20m vom Nordatlantik entfernt... auf was für schwachsinnige Ideen kommt man da? Ja genau... ist sau kalt. Aber der warme HotPod ist ja in der Nähe.

Der Pechvogel

Wir fuhren über die 1 auf die 731 und weiter auf der 732.

Lothar musste am Abend, nach einem misslungenen Reparaturversuch, seine Servolenkung wegen einem geplatzten Rohr stilllegen.

Gequetschte Banane und Haferflocken ( Mahlzeit )

Auf einer kleinen Bergtour trafen wir Fabian. Der saß bereits am Gipfel und drückte gerade eine fast schwarze Banane in eine Tasse mit Haferflocken und goss das Ganze mit Wasser auf. Er war ein 19 Jähriger Schüler und mit einem Fahrrad unterwegs. Nicht so ein tolles Mountainbike wie man denken mag, nein ein ganz normales Stadtfahrrad. Naja das konnten wir uns nicht mit ansehen und gaben ihm erst mal was von unserem Essen ab. Die nächsten 2 Tage packten wir ihn bei Lothar in den Bus und fütterten ihn erst mal ordentlich.

Doppelter Boden und Fangleine

Am Gullfoss angekommen mussten wir einen Parkplatz suchen... Moment mal hier stimmt was nicht... die letzten Tage haben wir keine 10 Leute am Tag getroffen, und hier waren schon allein 100 oder noch mehr Autos...

AAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHH.

Der Gullfoss ist absolut beeindruckend. Hier wurde mir, als ich mit den Zehenspitzen über der Felskante stand und unter mir die Wassermassen in die Tiefe stürzten etwas klar. Wir leben in einer wohl behüteten Welt. In Mitteleuropa wird uns das Denken abgenommen. Da wären hier jetzt ein Zaun und mindestens 10 Schilder. Hier muss man einfach nachdenken bevor man was tut... ein kleines Schrittchen weiter und das war's, kein doppelter Boden keine Fangleine.

Von da ab habe ich ein bisschen auf z.B. Verkehrsschilder usw. geachtet. Vor ganz scharfen Kurven war mal ein Schild "scharfe Kurve", aber nicht einmal eine Geschwindigkeitsbeschränkung... Wer nicht verantwortungsvoll handelt und genügend nachdenkt, bekommt recht schnell seine Quittung.

Genug abgeschweift... Den Geysir haben wir ca. um 10 Uhr abends, in der sich leicht rötlich färbenden Abendsonne, genossen. Alle Reisebusse und die gesamten Touristen Massen waren schon lange weg und wir konnten mit ein paar wenigen anderen den Geysir im Abendlicht erleben.

Das Tor zur Hölle

Wir fuhren über den Haifoss zur Hekla. Auf dem Weg dorthin nahmen wir noch ein Pärchen aus Wien mit, das ebenfalls auf die Hekla wollte. Wir fuhren so weit es ging rauf. An einer sehr steilen Rampe mit mehreren großen und tiefen Löchern musste Lothar aufgeben und rückwärts wieder runter... sein Allrad ging immer noch nicht.

Als wir nach einem zügigem Aufstieg am Gipfel ankamen konnten wir einen gewaltigen Ausblick genießen.

Auf dem runterweg war natürlich wieder "Skifahren" angesagt.

Nach einer kleinen Reparatur an Dissys Auspufflager ging es weiter. Ein Idiot, der uns viel zu schnell in einer frisch geschotterten Baustelle entgegenkam, zerstörte mit den umherfliegenden Steinen unsere 3 Windschutzscheiben und einen Fernscheinwerfer. Lothar und ich hatten je einen Steinschlag in der Scheibe. Dissys Fernscheinwerfer hatte ein 2-Euro Stück großes Loch und seine Scheibe einige fette Risse.

Leider verbrachten wir den Abend nicht im HotPod, da der Besitzer wohl etwas dagegen hatte. Am Abend versuchte Dissy noch eine neue scheibe zu organisieren.

Die zu neue Scheibe

Wir sollten am nächsten Morgen eine Scheibe zum nahegelegenen VW Händler geliefert bekommen. Leider war das eine Scheibe für einen T4.

Dissy und ich luden die Scheibe ein und fuhren nach Reykjavik zum wohl einzigen Autoglaser auf ganz Island.

Der hatte was von einem 91er Baujahr gehört und gedacht, dass es ein T4 ist. Er hatte noch genau eine T3 Scheibe vorrätig. Wir konnten die Scheibe vor seiner Werkstatt selbst einbauen, da er keine Zeit hatte. Er gab uns sogar noch sein Werkzeug.

Am Abend Trafen wir uns mit den anderen auf einem Campingplatz und grillten zum 1. Mal.

Eines der ältesten Parlamente

Wir legten noch einen Zwischenstopp in Pingvellir ein. Hier sieht man die Kontinente regelrecht auseinanderdriften.

Nach einer kleinen Runde machten wir uns wieder auf den Weg.

Das Land der Landmänner

Auf dem Weg ins Landmanalauga regnete es zum 1. Mal. Die Strecke dorthin war relativ schlecht. Sehr viele Schlaglöcher und richtig böses Wellblech. Die Furten vor dem Campingplatz waren die kleinste Übung.

Am Nächsten Morgen wurden wir von der herrlichen Landschaft geweckt. Das Landmanalauga empfand ich als die schönste Landschaft Islands.

Wir wollten unbedingt irgendwo hoch um das Ganze von etwas weiter oben besser überblicken zu können.

Es ist hier einfach nur wunderschön.

 

Später fuhren wir über den Kratersee Ljotipollur an den Langisjor auf dem Weg dorthin mussten wir zahlreiche Furten durchfahren. Wir hörten irgendwann auf zu zählen. Am Langisjor angekommen fanden wir die zweit schönste Landschaft Islands vor. Zwei Fischer schenkten uns am Abend noch frischen Fisch.

Jetzt musste ich auch mal ran und meinen gebrochenen Dachträger reparieren.

In einer Nussschale zwischen Eisbergen

Am Jökulsarlon sahen wir am Strand von Eiswürfel- bis LKW- große Eisbrocken umherliegen. Auf dem Rückweg vom Strand zum Gletschersee schwammen Robben neben uns her. Die gehen vermutlich im Gletschersee jagen.

Die Nacht wollten wir Am Fjallsarlon, einem Gletschersee der bis zum Gletscherbruch reicht, verbringen. Dort liesen wir unser Falt-Kanu zu Wasser. Es war beeindruckend so nah an und zwischen den Eisbergen umher zu paddeln.

Das wiederholten wir am nächsten Morgen gleich nochmal.

Vom Vogel-Felsen Rynisdrangur aus, sahen die Menschen am Strand unten wie Spielzeug aus. Ich fand auch den Grund weshalb ich die letzten 2 Tage mehr quer als geradeaus durch die Kurven fuhr. Die Untere Stoßdämpfer Befestigung hinten rechts hatte sich verabschiedet. Wir bekamen direkt in der Nähe eine passende Schraube.

Abtauchen zwischen die Kontinente

Jan und ich setzten uns von den anderen ab und fuhren erneut zum Pinvellier und übernachteten dort in der Nähe. Wir hatten morgen großes vor.

Wir trafen uns um 9:00 mit unserem Dive Guide und bekamen jeder einen Trocki ( Trockentaucheranzug ) und die restliche Taucherausrüstung verpasst. Nach einem kurzen Briefing ging es los. Wir tauchten zwischen Amerika und Europa in der Silfra Spalte ab. Das Wasser hatte um die 4° C. Es war ein beeindruckendes Erlebnis. Der Tauchgang dauerte ca. 30 min.

Nach einer kurzen Pause wiederholten wir den Tauchgang.

Der Eingang zum Mittelpunt der Erde

Endlich wieder auf einen Berg hoch... wurde auch wirklich mal wieder Zeit. Wir haben doch Urlaub.

Nach einer Nacht auf der Snefelness Halbinsel, fuhren wir am nächsten Morgen an den Snefelnessjökul und gingen Richtung Gipfel. Es waren nur 600Hm Aufstieg. Bis auf den Letzten Gipfelhang, an dem wir ganz hoch bis auf die Spitze kletterten, war der Aufstieg recht easy. Leider sahen wir nicht wirklich viel, da der Gipfel in den Wolken war. Am Gipfel oben bemerkten wir erst unseren Übermut, es war richtig schwer den bröckeligen Gipfel wieder runter zu klettern. Wir beendeten die Tour im Freibad mit einem 40°C warmem HotPod. Am Abend stießen wir wieder zu den anderen. Jetzt mussten wir uns von Jan verabschieden, er musste nach 4 Wochen leider schon zurückfliegen.

Die Hauptstadt

Nach einem Shopping Tag in Reykjavik, machten Dissy und ich am Abend die Stadt unsicher. Um 1:00 Uhr nachts waren noch sehr viele Leute in den Straßen unterwegs, gerade so als wäre es bei uns Samstagmittag. Naja es war ja auch noch ein bisschen hell ;-)

Wir tranken dann irgendwo ein Bierchen und gingen wieder zurück zum Campingplatz.

Die Nordroute

In der letzten Woche fuhren wir langsam über die Nordküste nach Akureri.

Wir kletterten noch in Lavatubes umher, sahen uns div. Wasserfälle, kleine Örtchen und Kirchen bzw. Bauernhöfe an. Natürlich verbrachten wir auch viel Zeit in HotPods.

Gretislaugar musste auch noch ein 2. Mal sein. Dort liesen wir es uns im HotPod, nach dem Nordmeer schwimmen, nochmals gut gehen.

Lothars Paket mit der neuen Visco und einer verstärkten Kupplung ist ebenfalls angekommen. Wir entschlossen uns das Paket verpackt wieder mit nach Hause zu nehmen, da wir keinen Allrad mehr brauchten.

Auf dem Rückweg zur Fähre machten wir noch an einem HotPod in der Nähe vom Müvattn halt. Laut unseren Infos kann man dort, weil er zu heiß ist, nicht mehr rein. Bei stürmischem Regenwetter kletterten wir an der Seite einer Lava Raupe den Eingang zu einer Grotte, in der ein halbes Schwimmbad Platz gehabt hätte, hinunter. In der Grotte war es schön warm und das stürmische Regenwetter war schnell vergessen. Das Wasser war so heiß, dass man nach ein paar Sekunden schwimmen wieder raus musste. Ja da hatten die wohl recht es ist wirklich zu heiß. Aber Ich bin immerhin ein paar Züge drin geschwommen.

Der Abschied

Wir fuhren nach kurzem warten auf die Naröna. Diesmal mussten wir unsere Antennen vom Dach bauen, da wir leider nicht auf dem Truck Deck standen. Nach 2 Stürmischen Tagen auf See, mit angeblich 8m hohen Wellen, legten wir in Dänemark an und nahmen die fast 1.400 km lange Heimreise in Angriff.

Nach diesem Urlaub hatte mich das Reisefieber, welches mir meine Eltern mit mehreren Afrikareisen im Sülzer LT 4x4, praktisch in die Wiege gelegt hatten, endgültig eingeholt.